Wir reisen anderthalb Jahre zurück. Juni 2021. Sympra hat die WIN-Charta des Landes Baden-Württemberg unterschrieben. Wir verpflichten uns ganz offiziell zu nachhaltigem Handeln und Wirtschaften. Im eingereichten Konzept haben wir uns hohe Ziele gesteckt, ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Ein wichtiger Bestandteil: Anreize zum Umdenken schaffen, denn für die erfolgreiche Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsoffensive brauchen wir das ganze Team. Ausschlaggebend für das gemeinschaftliche Engagement ist, dass alle den Prozess verstehen, die Veränderung als machbar wahrnehmen und für sinnvoll halten. Für mich als begeisterte Beraterin im Bereich Storytelling, Storylistening und Storywork war klar: Wir müssen den Transformationsprozess narrativ begleiten. Das Erzählen von Geschichten ist für uns PR-Profis täglich präsent, dass sich Narrative aber auch methodisch einsetzen lassen, um Veränderungsprozesse zu begleiten, war für viele Neuland, das wir gemeinsam betreten haben.
Der Stoff, aus dem gute Geschichten sind
Die narrative Methode unserer Wahl: eine Heldenreise nach dem Modell des amerikanischen Mythenforschers Joseph Campbell. Es basiert auf der Erkenntnis, dass mythische Erzählungen in allen Kulturen eine ähnliche Grundstruktur aufweisen. Noch heute sind Spielfilme und Romane nach diesem Schema aufgebaut: Ein Held wird von einem Abenteuer gerufen. Er macht sich auf, um einen Schatz zu erobern. Dafür muss er verschiedene Herausforderungen meistern, gegen Widerstände kämpfen und sich vielleicht auch Unterstützung suchen. Hat der Held alle Widerstände überwunden, erobert er den Schatz in einem finalen Kampf. Einmal erobert, darf der Schatz natürlich nicht im Abenteuerland verbleiben, sondern wird mit in den Alltag genommen und dort integriert. Heute wird dieser Prozess einer Heldenreise beispielsweise in der Beratung, als Workshop-Format oder Präsentationstechnik genutzt, denn das Rahmenmodell bildet neben der Grundstruktur von Geschichten auch das grundsätzliche Erleben von Veränderungsprozessen ab.
Sympra-Heldenteams in Goldgräberstimmung
Die Schatztruhe unseres Begehrens war am Anfang der Sympra-Heldenreise prall gefüllt mit unseren Nachhaltigkeitszielen. Um den Kampf gegen unliebsame Gegner wie etwa Zeitmangel oder Altbewährtes zu gewinnen, sind wir in vier Heldenteams angetreten. Jedes Team hatte die Eroberung eines Teils des Schatzes, also bestimmter Aspekte unseres Nachhaltigkeitskonzepts zum Ziel. So machten sich nach einem gemeinsamen Kick-off-Workshop die Teams „Digitalisierung“, „Ressourcen & Entsorgung“, „Weiterbildung & vielfaltssensible Sprache“ und „insektenfreundlicher Sympra-Garten“ auf die Reise. Regelmäßige Lagebesprechungen gaben Auskunft über: Welche Schätze sind bereits erobert? Welche Gegenspieler müssen gerade besiegt und welche Herausforderungen gemeistert werden? Braucht ein Heldenteam Unterstützung und was sind die Schritte zum nächsten Schatz? Da wurde hartnäckig um Lösungen gerungen, scheinbar Bewährtes über Bord geworfen, Prozesse wurden neu kartografiert und vermeintlich verrückte Ideen zum Nutzen aller in die Tat umgesetzt. Nach einem Jahr auf Heldenreise schauen wir heute stolz auf die eroberten Schätze: Gemeinsam haben wir alle Nachhaltigkeitsziele erreicht und teilweise sogar übertroffen. Wer einen Blick in unsere Schatzkammer werfen möchte, kann hier unseren Nachhaltigkeitsbericht lesen.
Für mich persönlich hatte unsere Heldenreise sogar noch einen Schatz mehr parat: einen gelungenen Transformationsprozess mit narrativen Methoden. Freude! Und wir bei Sympra lehnen uns jetzt nicht zurück und legen die Füße hoch, sondern machen uns bereit für die nächsten Schatzeroberungen, denn Held:in sein macht ganz schön Spaß.
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