Was bewegt neue Mitarbeiter, bei Sympra anzufangen?

sympra_eingang_tor_548Eine gute Frage. Meine Entscheidung, das PR-Handwerk von Grund auf zu erlernen, erfolgte vergleichsweise spät. Ich bin 32 Jahre alt, und mein Studienabschluss liegt gut fünf Jahre zurück. Es gibt also gute Gründe, warum ich nun neue Mitarbeiterin bei Sympra bin – und auch, warum erst jetzt.

Nicht so einladend: theoretischer Erstkontakt mit PR

Mit dem Berufsfeld PR kam ich durch mein Studium der Kommunikationswissenschaft in Kontakt. Das blieb in meiner Wahrnehmung zunächst mit abstrakten Kommunikationsmodellen verknüpft. Oder mit wissenschaftlich-distanzierten Sätzen über eigentlich recht simple Sachverhalte. Nach dem sogenannten Intereffikationsmodell von Bentele, Liebert und Seeling (1997) zum Beispiel ist das Verhältnis zwischen PR-System und journalistischem System zu begreifen “als komplexes Verhältnis eines gegenseitig vorhandenen Einflusses, einer gegenseitigen Orientierung und einer gegenseitigen Abhängigkeit zwischen zwei relativ autonomen Systemen”. Ach so. Hier noch ein Einblick in meine Lernunterlagen über die PR für die Abschlussprüfung:

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Ich habe übrigens im Laufe des Studiums zwei PR-Praktika durchlaufen. Beide Hospitationen waren wirklich gut, aber ich war damals noch nicht soweit. Für mich kam das Berufsfeld Öffentlichkeitsarbeit überhaupt nicht in Frage. Die Relevanz war mir nicht klar. Wozu der ganze Mist, äh, Aufwand?

Aha-Erlebnis Kundenperspektive

Ganz klar: Nach dem Studium war es wichtig, erst einmal einen „Cut“ zu machen, nach jahrelangem Hospitieren und freier Mitarbeit im Medienbereich. Eine Überdosis Medienwelt tut nicht gut. In der Gesundheitswissenschaft habe ich dann endlich mein ganz persönliches Thema gefunden – unabhängig von journalistischen Verwertungsmöglichkeiten. Das war wichtig, um frei zu werden von der permanenten Kommunikationsperspektive. Der „Weg zurück“ erfolgte ungewollt-zufällig durch meine Mitarbeit in einem Forschungsprojekt am Universitätsklinikum Tübingen.

Ich war daran beteiligt, eine Onlineberatungsplattform für alkohol- und tabakkonsumierende Schwangere aufzubauen. Die Implementierung erfolgte durch eine Kommunikationsagentur, deren Arbeit ich hautnah miterlebte und von Anfang an faszinierend fand. Die Unterstützung der PR-Fachleute war dringend nötig und mehr davon wäre nützlich gewesen – aus Budgetgründen mussten wir Laien jedoch einen Großteil der zahlreichen Kommunikationsherausforderungen allein lösen. Wie ein Anfänger kam ich mir dann auch vor. Ich wurde unter anderem dazu auserkoren, die Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Aber wie geht das eigentlich genau? Also, ich meine: nicht nur „aus dem Bauch heraus“, sondern mit Know-How und Strategie?

Wie kann es sein, dass wir uns so anstrengen müssen?

Da wurde mir erst bewusst, wie wenig es nützt, ein sinnvolles Produkt zu haben, wenn es nicht zielgruppengerecht präsentiert wird. Welche Mischung aus Botschaften ist notwendig, damit sich eine Frau mit dem Tabuthema Suchtmittelkonsum in der Schwangerschaft konfrontiert? Wie können wir ein Beratungsprogramm gestalten, dass Teilnehmerinnen jeglichen sozialen Hintergrunds zwölf Wochen lang dranbleiben? Wie können wir ein Netzwerk aus Pressevertretern, Ärzten, Hebammen, Beratungsstellen und Gesundheitsämtern aufbauen und am Leben halten, um das Programm publik zu machen? Wie kann es sein, dass wir da sowas Tolles machen – und uns so ungemein anstrengen müssen, damit es genutzt wird?

Erst professionell eingesetzte Kommunikation ermöglicht, dass großartige Projekte und Produkte bekannt werden und gesellschaftlichen Einfluss gewinnen. Wie viel Wichtiges bekommen wir gar nicht mit, weil es zu komplex ist und fähiges Personal fehlt, um es wirksam zu kommunizieren? Genau das wollte ich lernen, seitdem ich mich als Kunde in meinen Kompetenzen so stark begrenzt gefühlt hatte. Die Suche nach der passenden Agentur dauerte nicht lange. Bei Sympra ist es für mich nicht nur möglich, das PR-Handwerk über erklärungsintensive Themen zu erlernen, sondern auch, das Traineeship in Teilzeit zu durchlaufen. So kann ich parallel meine Doktorarbeit fertigstellen und meine Netzwerke im Wissenschaftsbereich halten und erweitern. Von Anfang an – selbst im Vorstellungsgespräch – fühlte ich mich wohl im Kontakt mit Geschäftsführung und MitarbeiterInnen. Hier weht ein anderer Wind, dachte ich. Kommuniziert wird nicht nur für den Kunden, sondern auch miteinander! Da kann nur Gutes bei rumkommen, dachte ich. Mal sehen, was die noch vor mir liegenden Trainee-Monate an lehrreichen Erfahrungen bringen werden. Auf jeden Fall freue ich mich, nun wieder zurück auf die Kommunikatorenseite zu wechseln und die Herausforderungen in der PR-Beratung kennen lernen zu dürfen.

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