Von Kluegers NYC TrendSnack No. 2: Die “Me-Gesellschaft” arbeitet in Shared Spaces

In New York sind Coworking Spaces heiß begehrt. In Manhattan werden inzwischen komplette Gebäude von Coworking-Unternehmen aufgekauft. Der Trend der Shared Communities ist zu einem Milliarden-Dollar-Immobiliengeschäft herangewachsen. Für jeden Bedarf gibt es verschiedene Angebote: Das Spektrum reicht vom größten Anbieter “WeWork” mit riesigen Flächen und günstigen Preisen bis hin zu teuren, elitären und exklusiven Mitgliedschaften wie in “Spring Place”, wo sich nur die Modewelt tummelt.

Von Solopreneuren und Digital Nomads
Traditionelle Unternehmen müssen umdenken, denn die Einzelkämpfer oder Solopreneure sind als Teil der Generation Y (GenY) nicht im geringsten daran interessiert, in starren Unternehmenshierarchien zu arbeiten. Es ist ein Trend, der schon 2008 im Zuge des Generationswechsels begann und damals „dislocation of workforce” hieß. Die neuen Technologien ermöglichten nun auch Individualisten, was bisher großen Unternehmen vorbehalten war: Kleine Arbeitsgruppen können mit ihren Laptops überall große innovative Schritte machen. Diese Flexibilität der Digital Nomads definiert das Konzept des perfekten Arbeitsplatzes – ohne teure, langfristig bindende Mietverträge.

Inspirations- statt Wissentransfer
Adam und Rebekah Neumann, Gründer von WeWork, haben diese Entwicklung schon 2012 erkannt. Mit weltoffenem GenY-Bewusstsein vermieteten sie ihr Loft an Freelancer – die Schreibtische für 49 US-Dollar im Monat. 2017 war die monatliche Miete eines Schreibtisches auf 1.100 $ im Monat angestiegen. Die Nachfrage war so groß, dass WeWork nach nur knapp fünf Jahren einen Marktwert von über 20 Milliarden US-Dollar erreichte. Heute ist WeWork neben Airbnb, Uber und Alibaba eine der größten Startup-Erfolgsgeschichten der vergangenen Jahre. Zunehmend möchten sich große Unternehmen wie Silicon Valley Bank, General Electric und Merck zu den Digital Nomads gesellen. Die Motivationsstudie der Harvard Business Review bestätigt den Trend, dass die agilen Coworking Spaces ein inspirierendes Umfeld für Angestellte großer Firmen sind. Dies gilt insbesondere für Blue-Chip-Unternehmen – sie sind wettbewerbsfähiger, wenn sie ihre Angestellten unter die Startup-Genies mischen. So hat Microsoft Anfang des Jahres bei WeWork NYC mehr als 500 Arbeitsplätze für seine Mitarbeiter angemietet. Für mich ist die Prognose klar: Coworking Spaces sind die Zukunft, bis 2030 werden traditionelle Arbeitsplätze nur noch die Minderheit ausmachen. Und es wird neue Arbeitsbezeichnungen geben. Wie wäre es zum Beispiel mit dem CNO, also dem Chief Networking Officer? Bewerbungen werden schon angenommen …

Fortsetzung von Peter von Klueger folgt …

Über den Verfasser

Peter von Klueger lebt seit 15 Jahren als Kreativschaffender in New York. Er ist Mitbegründer von The NeueHouse, einer angesagten Co-Working-Institution mit Mitgliedern aus Film, Mode, Design, Architektur, Branding und Kunst. Der Creative Director mit Masterdegree in Multimedia und Film der School of Visual Arts in New York gilt als Multimedia-Visionär. Er ist Designer, konzipiert Brand Identity-Konzepte , fotografiert und entwirft Werbekampagnen für Lifestyle-Produkte und bekannte Mode- und Kosmetikmarken.

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