Von Kluegers NYC TrendSnack Number 1: Virtual Reality – Der ultimative Marketingtraum wird zur digitalen Realität

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Es ist ein heißer Herbst hier in New York City. Nicht nur wegen der außergewöhnlich warmen Temperaturen, sondern auch mit Marketingkonferenzen zu den heißen Themen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Artificial Reality (AR). Eine der Trendsetter-Veranstaltungen fand während der Advertising Week statt, die OMMA (Online Media, Marketing and Advertising). Auf der angesagten TED-Konferenz für digitales Marketing trafen sich die Pioniere, um ihre VR- und AR-Erfahrungen mit ihren Markenkunden auszutauschen. Auch Experten wie Cedric Devot von Spaceship, Eric Granit von Razorfish, Marley Kaplan von Kinetic Worldwide waren da und konnten sehen, wie Marken mit super realistischen VR-360-Grad-Reisen und Games zu hautnahen Musik- und Sport-Erlebnissen werden.

2016: Das Jahr mit dem lange erwarteten Push von VR-Applikationen und Gear

Handy und Consumer-Electronic-Flagshipstores von Samsung bis Sony haben diesen Sommer in NYC ihre Tore geöffnet, um ihre Gäste mit den schicksten und allerneuesten Entertainment-Produkten in das Reich der VR-Sinne zu verführen. Diese Läden erinnern an Disco-VIP-Lounges und Boutique Hotels. Ich habe alle Produkte getestet und finde, das Angebot an VR-Erlebnissen dreht sich noch stark um Achterbahnfahrten, Helikopterflüge und Unterwassererlebnisse. Aber in den digitalen Labors der Agenturen brodeln weit mehr interessante Anwendungen für das ultimative Markenerlebnis. Zum Beispiel VR-Anwendungen für Immobilien: Mit einer Tour durch ein in der Planung befindliches Gebäude wird es für den Kunden erfahrbar.

 Oliver Rabenschlag von Google Labs zu Gast in NeueHouse

Olivers Job ist es, Werbeagenturen mit Google-Produkten vertraut zu machen und diese dann für Marken einzusetzen. Gerade hat er ein VR-Projekt für die 600ste Simpsons-Show in Zusammenarbeit mit dem TV-Network Fox und Gracie Films abgeschlossen. Er brachte mir ein Google-Cardboard mit, eine Kartonbrille mit zwei Plastik-Linsen und Platz für das Smartphone. Mit dieser günstigen Einsteigerlösung lassen sich VR-Apps wie Within erleben. Hier können VR-Anwendungen im Moment noch kostenlos herunter geladen werden. Da findet man Beispiele, mit denen sich kranke Synapsen im menschlichen Hirn reparieren lassen, oder erlebt in Valen’s Reef, wie der Forscher Ronald ein Korallenriff in Raja Amapat schützt. Beeindruckend fand ich den VR-Film von der Band U2. Bono singt – begleitet von der akustischen Gitarre von Edge – allein auf der leeren Bühne. Während er singt, stimmen seine Fans aus elf Teilen der Welt in sein Lied ein: vom Teenager, der auf seinem Bett sitzt, bis zum exotischen Gitarrenspieler in Israel erlebt man deren privates Zuhause in 360 Grad. Das produziert ein hautnahes, emotionales Erlebnis, das Gefühl, unmittelbar bei den Menschen vor Ort zu sein.

Ron Raman von  SteamScape arbeitet an der ultimativen Personalisierung

Ein Meisterstück ist der Expert Personal Shopper für die Bekleidungsmarke The North Face. Der Kunde ist in einem direkten Verkaufsgespräch online und kommuniziert mit einem Web-Roboter, kurz Bot genannt. Dieser Bot beantwortet intelligent die Kundenanfragen, mit einer unglaublichen Konzentration und Präzision. Das benötigt riesige Mengen von Daten, Daten verknüpft mit den größten Servern von IBM bis Google. Rons Ziel: Er will selbstlernende Maschinen perfektionieren. Er weiß, dass es nicht sehr sexy klingt. Es ist aber das Triebwerk der Artificial Intelligence AI. Diese digitalen Programme lernen in Nanosekunden die Kundenpräferenzen und ihre verborgensten Wünsche kennen. Die Maschine lernt mit jeder Information, die der Kunde durch die Antworten gibt, wonach er sucht oder was ihn interessiert. Das können Heerscharen von gut trainierten Verkäufern nicht so effektiv leisten.

Wie das Beispiel von The North Face zeigt, liegt die Zukunft im direkten Sprachkontakt mit der Maschine. Oliver, Ron und ich haben uns darauf geeinigt, dass dies die wahre extreme Personalisierung ist. Siri im iPhone, Google Now und Cortana sind da nur ein bescheidener Anfang. Das ist die große Zukunft von AI für Marken und das Verhältnis mit ihren Kunden und Konsumenten.

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Über den Verfasser

Peter von Klueger lebt seit 15 Jahren als Kreativschaffender in New York. Er ist Mitbegründer von The NeueHouse, einer angesagten Co-Working-Institution mit Mitgliedern aus Film, Mode, Design, Architektur, Branding und Kunst. Der Creative Director mit Masterdegree in Multimedia und Film der School of Visual Arts in New York gilt als Multimedia-Visionär. Er ist Designer, konzipiert Brand Identity-Konzepte , fotografiert und entwirft Werbekampagnen für Lifestyle-Produkte und bekannte Mode- und Kosmetikmarken.

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