Survival of the fittest

TikTok, LinkedIn, Influencer – alles geil! Presse, Fachmagazine, Online-Medien – hm, eher dröge, könnte man meinen. Von wegen. Für unseren Kunden Uzin Utz haben wir vor Kurzem die 600. Presseinformation versandt, in rund 14 Jahren Zusammenarbeit. Ein guter Anlass für mich, mal gegen den Strom zu schwimmen und eine Lanze für die olle Presseinformation zu brechen. Man möge mir verzeihen und mich nicht gleich an irgendein Online-Pranger-Brett pinnen. Aber die Realität sieht nun mal anders aus, als sie uns so manche Bubble vorspielt.

Das Ende der Presseinformation? Mitnichten.

Die Presseinformation ist alt. So alt, dass sie manchem wie aus der Zeit gefallen scheint. Aber sie lebt, und sie erfreut sich großer Beliebtheit. Das belegt auch der jüngst veröffentlichte State of the Media Report 2024, der die Herausforderungen und Wünsche von Journalist:innen beleuchtet. Von über 3.000 Befragten aus 19 Ländern gaben 74 Prozent an, das sie Informationen gerne per Presseinformation erhalten. Damit rangiert diese Informationsquelle auf Platz eins – mit deutlichem Abstand vor Branchenexperten (56,9 Prozent), direkten Themenvorschlägen (48,8 Prozent) und Nachrichtenagenturen (41,5 Prozent).[1] Für nahezu jeden Kunden, den wir umfänglich betreuen, erstellen wir deshalb regelmäßig Presseinformationen. Für manche fünf im Jahr, für manche 50. Nahezu täglich versenden wir sicherlich ein bis zwei davon, manchmal auch fünf. In der Woche kommen dann schon einige zusammen. Doch woran liegt das, wo doch jeder nur von Social Media, Corporate Publishing und den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz spricht? Weil es sich bewährt.

Die Presseinformation, oder auch Medieninformation, ist ein durchdachtes Produkt: Sie fasst zusammen und komprimiert den Inhalt, stellt das Wesentliche an den Anfang und hilfreichen Hintergrund ans Ende des Textes, sie informiert sachlich und vermittelt druckreif die Kernbotschaft – was will man mehr? Damit ist sie einigen Dampfplauderern auf Instagram weit voraus, denn sie liefert nie Luft, sondern – und ja, da findet sich dann die Verknüpfung zum Hier und Jetzt und auch der Grund für die lange Haltbarkeit der Presseinformation – sie liefert echten Content.

Content-Push für alle Kanäle

Nicht selten kommt es beim Briefing zu einer Presseinformation zu heißen Diskussionen, was denn nun wirklich die Kernbotschaft sei, welcher Aspekt einer Dienstleistung tatsächlich für die Kunden relevant ist und wer denn nun als Zielgruppe angesprochen werden soll. Ein hilfreicher Akt – es schadet nicht, sich im Vorfeld gemeinsam mit allen Beteiligten Gedanken über die Thematik und die Botschaft zu machen. Denn im Gegensatz zum persönlichen Social-Media-Posting, das je nach eigenem Gutdünken mal interessanter, mal oberflächlicher gestaltet ist, muss die Presseinformation stets vor einer kritischen Jury bestehen – der Redaktion. Nur wer diesen Qualitätsfilter überwindet, der das Unwichtige, Belanglose oder rein Werbliche vom Interessanten, gehaltvollen Inhalt trennt, wird gehört. Am Ende liefert die Presseinformation so in jedem Falle eine durchdachte Zusammenfassung des Themas – zugespitzt auf das Wesentliche, gut zu lesen und für die weitere Verarbeitung und Verbreitung optimiert.

Und da sind wir beim wichtigsten Punkt: Die Presseinformation ist ein hervorragender Basistext, auf dem zahlreiche weitere Maßnahmen und Kanäle aufbauen. In sehr vielen Fällen ist sie für uns der Content, auf dem LinkedIn-Posts, begleitende Videos, Grafiken, Instagramm-Storys, Newsletter-Meldungen und Magazinbeiträge fußen. Damit ist sie der Quell, der sprudelt. Und wenn es sie noch nicht gäbe, müssten wir ein ähnliches Format unbedingt erfinden – für die erfolgreiche Kommunikation unserer Kunden, auch und gerade bei den stets komplexen Themen, mit denen wir uns bei Sympra täglich beschäftigen. 😉

An dieser Stelle muss ich noch das „druckreif“ von oben dahingehend korrigieren, dass sie natürlich lääängst in den meisten Fällen gar nicht gedruckt, sondern im Ganzen oder in Teilen digital veröffentlicht wird (*gähn). Aber das macht für mich keinen Unterschied. Es ist nur ein weiterer Service für die Leser:innen, je nach Vorliebe, Nutzungsort und Einstellung die gute und informative Nachricht zu konsumieren.

[1] Der „State of the Media Report” erschien 2024 bereits zum 15. Mal. Er wird jährlich von dem PR-Software-Anbieter Cision in Auftrag gegeben. 248 Journalist:innen der weltweit über 3.000 Befragten kamen in diesem Jahr aus Deutschland. Die Studie kann hier heruntergeladen werden: https://www.cision.de/ressourcen/whitepaper/ebooks/globaler-state-of-the-media-report-2024/.

Über den Verfasser

Christoph Miller ist Senior Consultant und Unitleiter für Maschinen- und Anlagenbau bei Sympra. Darüber hinaus berät er Kunden aus den Bereichen Baustoffe und Immobilienwirtschaft bei der Produkt-PR, bei Corporate-Publishing-Projekten und bei der Kommunikation mit gesellschaftlichen Gruppen sowie bei der Gestaltung interner Kommunikationskanäle.

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