Radierungen und Fotoarbeiten bei Sympra

LakritzstückeStrahlende Gesichter gab’s am Freitagabend bei der Vernissage von Sympra. Gezeigt wurden Kompositionen der beiden Künstlerinnen Judith Lenz und Simone Eckert. Judith Lenz studiert seit 2003 an der Stuttgarter Kunstakademie, Simone Eckert, Jahrgang 1978, hat ihr Studium der Freien Kunst und Grafik bereits abgeschlossen. Seitdem nimmt sie an zahlreichen Ausstellungen und Kunstaktionen Teil. Der Dialog zwischen den Werken der beiden Künstlerinnen, die schon mehrmals zusammen ausgestellt haben, stieß in der Präsentation bei Sympra auf große Resonanz.

Die zahlreich erschienenen Freunde, Bekannte und Kunden aus verschiedensten Branchen feierten dabei in bester feucht-fröhlicher Stimmung. Man genoss die angebotenen Süßigkeiten und schwungvolle Live-Band-Musik. Die internationale Zusammenstellung bunter Weingummi-Produkte schmückte nicht nur die Tische. Sie bildete auch das greifbare Pendant zu ausgestellten Kunstfotografien und inspirierten in ihrer bunten Vielfalt die Phantasie der Gäste. Denn Weingummi-Art(en) zeigten die Fotografien von Simone Eckert aus der Serie „Sweets“. Vom niedlichen Schlumpf über das gruselige Zahnfleischstück bis hin zum schrägen Lutscher mit Käferkern hat die Fotografin hier eine internationale Galerie von Süßigkeiten zusammengestellt. Jedes einzelne Zuckerstück wird präzise ins Bild gesetzt und durch die Vergrößerung aus seinem Alltagszusammenhang herausgerissen – inszeniert wie ein Porträt. Man sah „designte“ Produkte, die durch immer neue Ausformungen auf sich aufmerksam machen, obwohl der Inhalt im Grunde immer gleich ist: Zucker, Zucker, Zucker und etwas Farbe.

Kontrastiert wurde dieser fotografische Stil mit Radierungen von Judith Lenz, die ebenfalls Alltäglichkeiten verfremdet darstellt. Beispielsweise greift die Künstlerin Vorlagen aus dem Büroalltag auf, die jeder kennt: Tabellen, Diagramme und Statistiken aus dem Computerprogramm Powerpoint, allerdings Inhalts – entleert, auf universelle Hüllen reduziert. Von ihren funktionalen Zwängen befreit, werden aus den Symbolen abstrakte Linienkompositionen. Durch die Hand der Künstlerin verlieren die Diagramme ihre technische Präzision und Kälte – und es entstehen Bilder in einer subjektiv-emotionalen Zeichensprache, die Raum für individuelle Interpretationen eröffnet. In den oberen Stockwerken der Jugendstilvilla sahen die Gäste weitere Themenkompositionen der beiden Künstlerinnen, die zu anregenden Gesprächen mit süßem Nebengeschmack führten.

Die Ausstellung kann bei Sympra noch bis 29. Mai 2009 besichtigt werden:

Simone Eckert und Judith Lenz
Fotoarbeiten | Radierungen
Ausstellung in der
Stafflenbergstraße 32,
70184 Stuttgart
Mo – Fr von 10 – 18 Uhr

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