Am Freitag, 24. Januar, fand die erste von zwei Führungen des Kurators Marko Schacher durch die aktuelle Fotoausstellung „Sieg der Stille“ bei Sympra statt. „Jeder, der in diese Agentur kommt, möchte ein gutes PR-Konzept haben und ist nicht wegen der Kunst da“, sagte Marko Schacher in seiner Begrüßungsrede. Naja, nicht ganz. Denn an diesem Abend haben sich knapp 20 kunstbegeisterte Gäste bei Sympra eingefunden, um sich von Schacher und drei der sieben ausstellenden Künstler (Josh von Staudach, Susanne Wegner und Marcus Gwiasda) durch die Villa führen zu lassen.
Der Kurator und die Künstler gaben persönliche Einblicke in ihre Arbeit und erzählten von ihrer Inspiration und Motivation. Warum er dieses Mal, und ausgerechnet zur Winterzeit, zahlreiche dunkle Bilder mitbrachte, erklärt Schacher so: „Wir werden in den Medien täglich mit vielen schlimmen Bildern konfrontiert, die Straßen sind laut, es ist oft hektisch. Passend zur Vorweihnachtszeit, die der Startpunkt für diese Ausstellung war, wollte ich ganz bewusst eine ruhige und nachdenkliche Atmosphäre erzeugen. Selbst die farbigen Bilder zeigen einen bestimmten festgehaltenen Moment, den man auf sich wirken lassen muss.“
So geht es z. B. unseren Kollegen Julia Wolf und Christoph Miller, in deren Büro das Kunstwerk „Im Süden der Vollmond“ von Josh von Staudach hängt (siehe Bild). Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein riesiges Auge. Ob die beiden sich beim Arbeiten nicht permanent beobachtet fühlen? „Vermutlich nicht, wenn man weiß, dass das gesamte Bild eigentlich aus fünf Panoramaaufnahmen vom Stuttgarter Fernsehturm mit umliegendem Wald besteht“, wirft der Künstler ein. Alle schmunzeln, denn er hat recht. Auch Schacher unterstreicht, dass die Langzeitwirkung dieser Kunstwerke eine ganz andere sein kann, als die des ersten Eindrucks. „Es war sehr spannend, mit den Exponaten herein zu kommen. Es macht mir Spaß, die Bilder in diesem verwinkelten Haus auch mal unkonventionell zu platzieren und die Reaktionen abzuwarten. Schließlich hängen die Werke dann auch über Monate in den Büros, in denen die Mitarbeiter wiederum einen Großteil ihres Alltags verbringen.“
Abschließend können wir bestätigen, dass es uns in den letzten Wochen seit der Ausstellungseröffnung erfolgreich gelungen ist, uns auf die besonderen, stillen Kunstwerke einzulassen. In unserer digitalen Arbeitswelt lassen wir gerne auch einfach mal den Blick über die Bilder schweifen und können frische Gedanken fassen.
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