Paris, nous voilà!

Das Sommertreffen der Mitgliedsagenturen unseres internationalen Netzwerks PRN in Paris stand ganz im Zeichen des intensiven Dialogs: Unter anderem darüber, wie sich die Zusammenarbeit der Partner für ihre Kunden über die Ländergrenzen hinweg gestaltet. Dass sich digitale Transformation, Nachhaltigkeit und Employer Branding über den gesamten Globus zu beherrschenden Querschnittsthemen der Kommunikation entwickelt haben und auch uns in den Agenturen fordern. Und nicht zuletzt darüber, wie sich der Austausch von Mitarbeitenden zwischen den Agenturen fruchtbar gestalten lässt. Gerade erst hatte Hannah Hong von der Agentur Integra aus Seoul einige Zeit bei uns verbracht und berichtete, noch ganz erfüllt von positiven Eindrücken und Begegnungen, wie bereichernd es ist, in einem anderen Land und Kulturkreis zu leben und zu arbeiten. Mit ein Grund dafür, sich in Paris auf ein Personalaustauschprogramm zu einigen, das von PRN subventioniert wird. Mit Blick auf das eigene Employer Branding ein wertvoller Vorteil, den die Agenturen ihren Mitarbeitenden bieten können.

Von Flair bis Faktenwissen: Kaum zu überbieten
Die perfekten Gastgeberinnen Sandrine Auvray und ihr Team von der Agentur Auvray & Associés hatten hinsichtlich Ambiente und Ablauf nichts dem Zufall überlassen. Allein der Club „We are“ entpuppte sich als wunderschöne und inspirierende Location, die – mitten in der Stadt von einer grünen Oase umgeben – in jeder Hinsicht für eine gute Atmosphäre sorgte. Doch auch mit den über die Netzwerkthemen hinausgehenden Programminhalten, bei den PRN-Treffen traditionell verantwortlich für den Blick über den eigenen Tellerrand, hatten die Organisatorinnen mit Vorträgen zu Pressefreiheit und KI in der Kommunikation zwei hochaktuelle, diskussionsanregende Schwerpunkte gesetzt.

Wenn freie Berichterstattung einen hohen Preis hat
In einer sehr persönlichen Keynote berichtete der syrische Journalist Manar Rachwani aus eigener Erfahrung, wie eine freie Berichterstattung in der arabischen Welt vereitelt und Medienschaffende an ihrer Arbeit gehindert werden. Aus Syrien nach Jordanien geflohen, war Manar Rachwani nach verschiedenen Stationen als Chefredakteur von „Syria direkt“ tätig, einem Medium, dass sich mit den Handlungen des syrischen Regimes objektiv auseinanderzusetzen versuchte. 2021 beschuldigte ihn der jordanische Geheimdienst der Spionage, insbesondere für Frankreich. Vor die zweifelhafte Wahl gestellt, sich und sein Team ins Gefängnis und damit in Lebensgefahr zu bringen oder das Medium zu schließen, zog es Manar Rachwani vor zurückzutreten. Die französische Botschaft gewährte den syrischen Journalisten Asyl; aktuell lebt Manar im „Maison des Journalistes“ in Paris. Sein Ziel trotz allem: Die in Europa von uns als so selbstverständlich empfundene Pressefreiheit zu nutzen, um ein auf die arabische Welt spezialisiertes, investigatives Online-Medium zu gründen. Allergrößter Respekt war das Mindeste, was wir ihm zollen konnten.

 

Nicht wegducken, nutzen!
Dass die KI unsere Arbeit nachhaltig verändern wird, daran besteht kein Zweifel. So ging es in der spannenden Keynote von Mitch Joel auch weniger um die Frage, ob Tools wie ChatGPT ein Teil unseres täglichen Arbeitens werden, sondern darum, wie sich das maximal nutzbringend gestalten lässt. „KI ist ein Co-Pilot, der uns noch einmal besser macht“, ist Mitch Joel überzeugt. Der Digitalexperte ist unter anderem Mitbegründer von ThinkersOne, einer Community, die führende Köpfe zu den verschiedensten Trendthemen unserer Zeit vereint. Sein Beispiel im Umgang mit ChatGPT zeigte eindrücklich, wie sekundenschnell gewonnene Perspektivwechsel in der Recherche einem Thema neuen Drive geben oder wie sich aus der Aufforderung, eine Idee weiterzuentwickeln, überraschende Ansätze ergeben. „Can you act like a journalist with an expertise on ….?“ „Could you rewrite this in the voice of …?“ „Could you create ten compelling titles, playful and smart in wording?“ Was auf Fragen wie diese herauskommt, ist keineswegs perfekt, aber selbst im schlechtesten Fall eine Anregung. „Die KI assistiert mir dabei, kreativ zu sein“, bringt es Mitch Joel auf den Punkt, der im Programm angekündigt wurde mit: „You will never have the same vision of AI after Mitch Joel’s talk. “ In der Tat!

Virtuell dabei …
… waren natürlich auch alle, die es nicht schaffen konnten, persönlich nach Paris zu kommen. Denn es hat sich bewährt, den Austausch zu pflegen, die jeweils anderen Ansprechpartner:innen kennenzulernen und jede Gelegenheit zu nutzen, tiefere Einblicke in die Arbeit der Partneragenturen zu bekommen. Dass PRN kein anonymes Netzwerk ist, sondern tickt wie ein weltweit aufgestelltes, ausgezeichnet funktionierendes Team für internationale PR, ist ein Asset, den wir gerne an unsere Kunden weitergeben!

 

 

Über die Verfasserin

Veronika Höber ist Geschäftsführerin von Sympra.

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