Innovationsbooster Corporate Startup: Mit Startup-Geist zum digitalen Unternehmen

Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Arbeitswelt. Gerade für Unternehmen bieten neue digitale Technologien ein großes Potenzial, das in Deutschland allerdings noch kaum genutzt wird. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um den Wandel nicht völlig zu verschlafen. Denn mit der Digitalisierung steht Unternehmen nicht nur eine veränderte Arbeitsweise ins Haus, sondern auch eine deutliche Veränderung der bisherigen Marktstrukturen. In Zukunft zählen weniger Produkte und deren technischen Fähigkeiten, sondern Geschäftsmodelle, die sich an den Kundenbedürfnissen orientieren. Doch wie können Unternehmen hier punkten und neue Wege gehen?

Tanker vs. Speedboat

Geschäftsmodelle neu zu denken – das gelingt Startups in der Regel tatsächlich viel besser. Durch kreative – oftmals auch unkonventionelle – Ansätze und ihren unverbrauchten Blick auf die (Wirtschafts-)Welt haben sie meist ein besonderes Feingefühl, um frühzeitig Zukunftsmärkte zu erkennen und innovative Lösungen als Antwort zu liefern. Flache Hierarchien und schlanke Abläufe erlauben eine agile Handlungsweise. Das möchten sich auch immer mehr große Unternehmen zu Eigen machen. Um ihre eigene Schwerfälligkeit zu überwinden und starre Strukturen aufzulockern, lagern einige Unternehmen ihre Mitarbeiter samt kreativen Ideen aus und gründen interne, sogenannten „Corporate Startups“ – wie beispielsweise unser Kunde pakadoo eines ist. Der Dienstleister für die berühmt-berüchtigte „letzte Meile“ in der Logistik gehört zum Konzern LGI.

Existenzgründer im eigenen Unternehmen

Die Idee zu pakadoo entstand bereits 2014 und wurde ein Jahr später in die Tat umgesetzt. Um dem neuen Geschäftsmodell direkt zu Beginn die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten, wurde pakadoo gleich nach der Gründung aus dem Mutterkonzern LGI, einem der größten Kontraktlogistiker Deutschlands, ausgegliedert. Mit dem Umzug auf eine eigene Etage innerhalb des Firmengebäudes wurde die konsequente operative Trennung auch nach innen und außen sichtbar. Das erlaubte den Neugründern sich eigenständig auszurichten, Budgets flexibel zu handhaben und viele Ideen auszutesten. Ein entscheidender Punkt, der zum Erfolg des Vorhabens beiträgt.

Das richtige Maß Nähe und Abstand

Gleichzeitig bringt die Nähe zum Konzern entscheidende Vorteile mit sich. So können Corporate Startups unter anderem bei administrativen Themen auf bestehende Funktionen des Mutterkonzerns setzen. Vor allen Dingen ist das Unternehmen im Hintergrund aber in finanzieller Hinsicht eine große Stütze und bietet gleich von Beginn an eine Grundsicherheit, die externen Startups fehlt. Ohne diesen Existenzdruck im Nacken, können sich die internen Neugründer voll und ganz auf ihre Geschäftsidee konzentrieren. Außerdem bietet der Mutterkonzern neben wertvollem Wissen und Erfahrung auch ein Netzwerk an Geschäftskontakten und Kunden.

Feel the breeze…

Unternehmensinterne Startups können hingegen viel frischen Wind ins Unternehmen bringen. Diese Hoffnung besteht nicht zu unrecht: Denn die „jungen Wilden“ umgibt in der Regel ein frischer, kreativer Spirit und sie sprudeln nur so vor Ideen. Da sie aus der Unternehmensstruktur herausgelöst sind und unabhängig(er) agieren können, sind sie außerdem experimentierfreudiger, was neue digitale Tools angeht. Kurze Entscheidungswege, gepaart mit Neugier und Tatendrang, tun ihr Übriges. Es sind aber nicht nur neuartige Tools, die frischen Schwung in das Alltagsgeschäft bringen. Die Jungunternehmer bieten auch bei der Arbeitsweise viele neue Ansätze, die eigene, möglicherweise festgefahrene aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu überdenken.

Statt gegen- lieber miteinander

Es ist nicht neu, dass Jungunternehmer die Wirtschaftswelt ordentlich aufwirbeln. Mit ihren innovativen Ideen und ungebremsten Tatendrang sind sie durchaus ernstzunehmende Konkurrenten für die Alteingesessenen. Und in der Lage, ihnen früher oder später auch große Marktanteile streitig zu machen. Vor allen Dingen ihre Experimentierfreudigkeit und viel beschworene Flexibilität sind es, mit der Startups gerade bei der Digitalisierung auftrumpfen. Es muss aber nicht zwingend ein Gegeneinander – ein Old gegen New Economy – sein. Der allgegenwärtige Startup-Kult ist vielmehr der längst überfällige Weckruf. Etablierte Unternehmen sollten ihn als Chance sehen, um die digitale Transformation voran zu treiben.

Nachdem Constanze Trojan "irgendwas mit Medien" studiert und mit einem Bachelor of Arts abgeschlossen hat, ist sie seit Anfang 2016 bei Sympra.

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