Heute vor 20 Jahren…

…ging ich noch in den Kindergarten und beschäftigte mich mit Spielen, Toben und Basteln. Am liebsten spielte ich mit dem Playmobil-Bauernhof, denn der hatte alles was das Herz begehrt, sogar ein Storchennest auf dem Dach! Atemberaubend waren auch meine Gemälde und andere Werke aus Papier, Holz und anderen Materialien, über die sich meine Mutter immer sehr freute. Und wenn doch alles etwas zu anstrengend wurde, gab es ja noch die Kuschelecke mit unzähligen Kuscheltieren. Dort konnte man sich jederzeit verstecken und hatte erst einmal seine Ruhe.

Das Highlight meines Tages war jedoch, wenn das Telefon klingelte. Denn als eine der ältesten der Maus-Gruppe – ich war schon fünf – durfte ich ans Telefon gehen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, wie ich fand. Jedes Klingeln war wie eine Wundertüte, denn man wusste nie wer dran sein würde. Spannung pur!
Heute weiß man das meist schon vorher, denn die Nummer oder der Name wird angezeigt. Von dem damaligen Nervenkitzel ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Eine wesentlich größere Herausforderung war es, jemanden anzurufen. Beim Wählen war höchste Konzentration gefragt. Denn erstens konnte man nicht nachprüfen, ob die Nummer richtig gewählt wurde und zweitens musste man, sofern der Fehler bemerkt wurde, nochmal komplett von vorne anfangen. Löschen Fehlanzeige.
Aus heutiger Sicht undenkbar. Allein der Zeitaufwand, eine 10-stellige Nummer auf einer Drehscheibe zu wählen wäre aus ökonomischer Sicht nicht vertretbar. Außerdem wählt man kaum noch eine Nummer selbst, denn dafür gibt es das Telefonbuch, Kurzwahltasten oder andere Tools.
So hat das Telefonieren für mich über die Jahre schon etwas von seinem Charme und seiner Faszination verloren. Es ist nichts Besonderes mehr, sondern fester Bestandteil meines Alltags und an vielen Stellen bereits ersetzt durch WhatsApp, Facebook, SMS und Co. Es kommt immer seltener vor, dass ich mit Freunden einen „Telefontermin“ vereinbare. Stattdessen chattet man via WhatsApp oder hinterlässt ein „Na, wie geht´s?“ auf der Facebook-Chronik.
Dennoch nutze ich das Telefon bis heute gern. Ein persönliches Gespräch ist schneller und einfacher als so mancher Schriftverkehr und vermeidet Missverständnisse. Und dank meines Smartphones kann ich all diese Vorteile und noch Vieles mehr nutzen wo immer ich bin.
In diesem Sinne: Es lebe das Telefon 2.0!

 

 

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

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