B2B-Kommunikation ganz privat

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Mit einer Reihe von Postings stellen Sympra-Mitarbeiter die Orte vor, an denen sie am kommunikativsten sind, an denen für sie die meiste Kommunikation stattfindet.

Als unser Sohn in der Pubertät war – jener Zustand, in dem die Hormone Purzelbäume schlagen und die Betroffenen von einem Moment zum anderen in neue Aggregatzustände katapultiert werden, von glühend heiß zu eiskalt abgekühlt – verlief auch die Kommunikation mit ihm in unterschiedlichen Phasen. Tendenziell waren es jedoch kurze Sätze, sehr kurze Sätze, die wir hörten. Vor allem wenn er müde von der Schule kam. Dann konnte sich die Kommunikation auch mal nur auf „Ich habe Hunger“ oder „Was gibt es zu essen?“ beschränken. Anschließend verschwand er in seinem Zimmer und als häufigste Antwort auf sämtliche Fragen erklang ein sonores „hmm“ oder „Jep“. Beim Versuch, ein kleines Gespräch in Gang zu bringen, fragte ich beispielsweise „Wie geht es denn Torsten?“, „oder Timo?“ oder „Was sagt denn der Musiklehrer?“ oder auch „Wie war es im Lateinunterricht?“ Die Antwort war meist ein freundliches „Gut“.

„Bei Jungens ist das so, du wirst sehen, plötzlich ist es vorbei“, sagte meine beste Freundin, die mit ihren Kindern schon aus dem Gröbsten raus war. Dann las ich irgendwo etwas über die Pubertät. Das sei ein Zustand, in dem die Kinder sich wie Schmetterlingslarven in einen Kokon einspinnen und darin verharren bis die Umbauphase in einen flüggen Schmetterling vollbracht ist. Eines Tages bricht der Kokon auf, und der reife Erwachsene kommt heraus. So getröstet harrte ich der Dinge und ließ unseren Sohn in Ruhe seine Umbauphase bewältigen – selbstständig – begleitet von viel Musik und chillend in seinem Zimmer.

Autofahrt mit Kommunikationsflow im Faraday’schen Käfig

Dann eines Tages die Überraschung: „Mama, kannst Du mich mal bitte zu Timo fahren?“ „Ja, aber das ist ganz schön weit!“ „Oh, bitte, es ist schon spät, und wir sind doch verabredet zum Fußballspiel.“ „Also gut“, gab ich mich geschlagen und wir sprangen ins Auto. Kaum war die erste Ampel auf Rot geschaltet, fing unser Sohn an, alle möglichen Geschichten zu erzählen, aus der Schule, wo ihn der Schuh drückte und vieles mehr. Wir hatten eine wunderbare Unterhaltung, auch als wir schon angekommen waren und der Motor ausgeschaltet war. Von nun an war der gordische Knoten gebrochen, das Autoinnere als persönlicher Kommunikationsort zwischen uns war geboren. Für mich ist es immer noch ein guter Kommunikationsort, der nicht nur zur Abschirmung von elektrostatischen Feldern dient, sondern auch den Alltag draußen lässt und den Gedanken freien Lauf…

Über die Verfasserin

Anahita Shakour-Wiegand ist Senior Consultant für die Redaktion von Bau-Themen und berät Kunden in allen Bereichen der PR, vornehmlich als Bau-Expertin. Agenturerfahrung im Baubereich sammelte sie zuvor sechs Jahre als Consultant und Senior Consultant in einer Agentur für Bauwesen, Wohnen und Einrichten.

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