(oder: PR auf internationalem Level ist gar nicht so einfach!)
Am vergangenen Wochenende feierte das Public Relations Network (PRN) bei der Mitgliederversammlung in Zürich sein zehnjähriges Bestehen. Sympra ist Gründungsmitglied, wir betreuen das PRN-Sekretariat, und ich bin Chairman des fünfköpfigen Boards. Wir betreuen jetzt schon eine Dekade lang länderübergreifende Projekte. Wir dürfen also, glaube ich, zurecht behaupten, dass wir Erfahrung in Sachen internationale PR haben.
1. Die Anfänge
Der erste Sympra-Kunde kam 1992 aus England. Über einen privaten Kontakt in London kam damals ein US-Unternehmen auf uns zu, das Videokonferenzsysteme auf den deutschen Markt bringen wollte. Wir konnten hier erfolgreich unterstützen, Kunde und Partneragentur waren glücklich. Als wir zwei Jahre später ein Projekt in UK hatten und die Agentur anriefen, wusste dort mit dem Namen „Sympra“ leider niemand mehr etwas anzufangen. Ähnlich ging’s uns später in Singapur und in Frankreich.
Zu Zeiten den New Economy betreuten wir ein am Neuen Markt notiertes Hightech-Unternehmen. Wir hatten den Auftrag, dafür zu sorgen, dass auf der Detroit Motor Show, dem Autosalon Paris und dem Turiner Autosalon Fachjournalisten den Stand besuchten. Das hat geklappt dank einer Französin und einer Italienerin, die wir kurzfristig rekrutierten, und einem US-Journalisten, die wir zufällig kannten. Der Aufwand war gewaltig und nicht wirklich nachhaltig.
Medienarbeit in anderen Ländern von Leinfelden-Echterdingen oder von Stuttgart aus zu betreiben, ist kaum möglich.
2. Warum ein Network?
2005 folgten wir der Einladung der italienischen Soluzione Group nach Mailand, die dort ihr Vorhaben der Gründung eines europäischen Agenturverbunds vorstellten. Dies kam unseren damaligen Überlegungen in Sachen Internationalisierung sehr entgegen. Wir wollten unseren Agenturkontakten nicht nur einen organisatorischen Rahmen geben, sondern die Kontakte nachhaltig ausbauen und als Marke positionieren. Fünf Agenturen beschlossen zusammenzuarbeiten und im Erfolgsfall ein Jahr später ein Network zu gründen. Erste internationale Aufträge kamen schnell, im Juni 2016 unterzeichneten wir in London das Gründungsprotokoll. Das Public Relations Network (PRN) war installiert.
Aus fünf Agenturpartnern sind inzwischen mehr als 20 geworden, das ursprünglich europäische Network ist längst ein globales geworden.
3. Kurze Wege zu Freunden
Unser internationales Network ist für uns schnell zur essenziellen Infrastruktur zum Bearbeiten von internationalen PR-Kampagnen geworden. Wir treffen die meisten unserer Partner zwei Mal pro Jahr bei den Mitgliederversammlungen, manche auch unterjährig, mit vielen stehen wir in Kontakt, weil wir gemeinsame Projekte betreuen. Wir wissen, wie unsere Kollegen ticken, welche Informationen sie für die Bearbeitung ihrer Märkte benötigen und vor allem: dass sie Leistungen in höchster Qualität liefern – ob sie in den USA, in Frankreich, in Südafrika oder in China sitzen. Die Teams sind eingespielt, man kann sich aufeinander verlassen, Zusagen werden gehalten. Viele internationale Projekte gehen uns einfach von der Hand
Zusammen mit unseren PRN-Partnern betreuen wir z.B. einen Anlagenbauer bei der Fachpressearbeit in zwölf Ländern und eine Stiftung in zehn Ländern. In viele Projekte sind zwei, drei oder vier PRN-Agenturen involviert. Gut ein Drittel unserer Projekte haben eine internationale Komponente.
4. Der Aufwand ist groß
Reicht es, um internationale PR anzubieten, wenn man ein paar Kollegen im Ausland kennt? Vielleicht. Genügt es, wenn man angibt, im Auftragsfall schnell jemanden in Amerika oder Afrika zu finden? Definitiv nicht. Wir haben über die GPRA-Mitgliedschaft von Sympra und über meine DPRG-Mitgliedschaft Zugang zu den jeweiligen internationalen Dachorganisationen – was aber gar nichts bringt, wenn man nicht weiß, welche Agentur sich hinter einem Namen oder einer Webadresse verbirgt und wie diese arbeitet. Eine Website ist geduldig, ihre Inhalte können alt oder schlichtweg falsch sein.
Am einfachsten lässt sich ein Agenturkontakt halten, wenn man sich zu einem gemeinsamen Projekt austauscht. Nicht immer gibt es diese Projekte. Dann ist es wie bei einer Freundschaft: Man muss in die Beziehung investieren, sich regemäßig melden, Erfahrungen austauschen, sich besuchen. Bei PRN haben wir dazu Plattformen auf Facebook und LinkedIn eingerichtet, wir halten Webinare ab und verabreden uns zu Telkos, in denen wir uns regelmäßig zu vorab definierten Themen austauschen. Als Boardmitglied und als Leiter des Sekretariats haben wir hier eine besondere Verpflichtung und damit eine besondere Chance.
Mit unserer Mitgliedschaft im Agenturverbund PRN haben wir für Sympra einen USP geschaffen, der Nutzen wir unsere Kunden und damit für uns stiftet. Das Netzwerk am Laufen zu halten ist ziemlich anstrengend, macht viel Spaß und bringt uns einen positiven ROI. Den Vorsprung, den wir hier haben, werden wir weiter ausbauen.
Vertreter der PRN-Mitgliedsagenturen aus zwölf Ländern bei der Mitgliederversammlung in Zürich im Juli 2016.
Schreibe einen Kommentar