Twitter vs. Google: Der Microblogging-Dienst positioniert sich als Suchmaschine

Seit heute kommt Twitter mit neuer Startseite daher. Während man bislang die Suchfunktion nur über einen unscheinbaren Link am Fuß der Seite erreicht hat, prangt sie nun als zentrales Element auf der Homepage. Das macht Sinn, denn Twitter hat sich in den letzten Monaten als die Plattform etabliert, um quasi in Echtzeit Informationen, Neuigkeiten oder Fachleute zu finden. Darin liegt der eigentliche Wert des Micro-Blogging-Dienstes.

Mit der Positionierung als Suchdienst bringt sich Twitter gleichzeitig auch aktiv in Stellung gegenüber dem Platzhirsch Google. Spätestens nach den Terroranschlägen in Indien, der Notwasserung eines Flugzeugs in New York oder den Geschehnissen rund um die Wahlen im Iran hat Google zwar den Wert einer Echtzeitsuche erkannt, kann aber bislang Informationen oder Tweets nicht in Echtzeit in seinen Suchergebnisse darstellen. Die neue Twitter-Homepage verstärkt daher den Druck auf Google, in Sachen Echtzeitsuche aktiv zu werden. Eine Übernahme von Twitter war ja bereits Anfang April im Gespräch. Seit heute dürfte aber der Preis für Twitter nochmals erheblich gestiegen sein.

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Kommentare zu diesem Post

Justus Kampp

Definitiv hat Google das Echzeitinternet entdeckt und mit wave seine eigene, radikale und grundlegende Antwort gegeben:
Googlewave setzt auf ein neues und umfassenderes Kommunikationsprotokoll, als es twitter, email oder instandmessing bislang leisten. Sollte die Idee von Google aufgehen, mit wave einen offenen neuen Standard (die ersten opensource 3party server sind ja schon in der Mache) für email, collaboration & echzeitkommunikation im Netz zu setzen, werden die "Karten" neu gemischt.

Meiner Meinung nach stehen die Chancen dafür gut. Denn die klassischen linearen Protokolle auf denen email und twitter basieren sind nach gut vier Jahrzehnten an ihr Ende gekommen ...