Theorie vs. jahrelange Erfahrung

Muss man Grunig/Hunt kennen, um gute PR machen zu können? Ein interessante Frage, die gerade bei Sympra intern diskutiert wird. Die einen bezeichnen die beiden Kommunikationsforscher als „Godfathers of PR“, die andern geben kleinlaut zu, diese nicht einmal zu kennen. Klar ist auf beiden Seiten, dass Kommunikationsarbeit nur erfolgreich sein kann, wenn sie strategisch und zielgerichtet erfolgt. Einfach mal machen und gucken, was passiert, verschlingt unnötig Zeit und Geld. Sicherlich wiegen aber auch 20 Jahre praktischer Erfahrung locker so manches Gramm Theorie auf. Zum Glück sind wir in der bequemen Situation, dass sich bei uns sowohl das kommunikationswissenschaftliche Hintergrundwissen als auch die weitreichende PR-Praxis in der Agentur bestens ergänzen. Und es schadet nie, ab und an mal wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken und zu prüfen, ob die tägliche Arbeit eigentlich noch mit dem erlernten übereinstimmt.

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Ich gebe es zu – ich musste auch erst noch mal kurz googeln, was es noch mal war, das Grunig und Hunt formulierten. Auch wenn ich zu der Generation von Studenten gehöre, die von den beiden Kommunikationswissenschaftlern geprägt wurde und sie immer und immer wieder in Seminararbeiten zitierte. Für alle, die sich auch nicht mehr ganz sicher sind: Mit ihren vier Modellen zeigten Grunig und Hunt 1984 die Weiterentwicklung der PR in der historischen Abfolge auf. Das vierte Modell ist am zutreffendsten mit dem Stichwort „Dialog“ umschrieben und damit aktueller denn je. Die besten Ergebnisse werden außerdem laut Grunig und Hunt in einer Win-Win-Situation erzielt, also wenn beide Seiten, Sender und Empfänger, einen Nutzen davon haben. Eine schöne Erfahrung, die Praktiker und Theoretiker gewiss vereint.

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