Auf der Suche nach dem passenden Rezept

izf_IHKFührungskräfte in Wirtschaft und Zivilgesellschaft stehen vor großen Herausforderungen: Um die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts zu erhalten bzw. auszubauen, braucht es neue Ideen. Doch Innovationen lassen sich nicht einfach verordnen, vielmehr braucht’s für sie das Verstehen und Mitmachen aller Beteiligten. Ausschlaggebend für den Erfolg ist unter anderem die richtige Führung. Wie diese aussehen kann, beschreibt zum Beispiel Prof. Dr. Daniel Zajfman, Präsident des renommierten Weizmann Institute of Science, heute Abend in Stuttgart in seinem Vortrag „Führung eines Wissenschaftszentrums – was Führung ausmacht“. Er zeigt am Führungskonzept seines Instituts, welche Infrastruktur erforderlich ist, um innovative wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen und neue Ideen erfolgreich in die wirtschaftliche Praxis zu transferieren.

Zajfmans Bericht ist Teil der Veranstaltung „Was hat Innovation mit Führung zu tun?“, zu der die Initiative Zukunftsfähige Führung (IZF) e.V. im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Führung im Dialog“ heute ab 17 Uhr ins IHK-Gebäude einlädt.

Die IZF wurde im Jahr 2013 von engagierten Führungskräften aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft gegründet. Gründungsmitglieder sind Führungspersönlichkeiten unter anderem der Unternehmen Robert Bosch, HP Deutschland, IBM Deutschland, LGI Logistics Group International, Mercer Deutschland, der Führungsakademie Baden-Württemberg und der Steinbeis Hochschule Berlin. Sitz des gemeinnützigen Vereins um den Vorstandsvorsitzenden Prof. J. Menno Harms ist Stuttgart. Inzwischen gehören der Initiative über 50 Mitglieder an. Mithilfe des Erfahrungsaustauschs zwischen erfahrenen und jungen Führungskräften will die Initiative dazu beitragen, dass bewährtes und neues Führungswissen bewusster eingesetzt wird. Dazu soll ein aktiver Dialog unter den Führungskräften aus Unternehmen, Ministerien, der öffentlichen Verwaltung, von Hochschulen und Institutionen angestoßen werden.

„Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen stehen Führungskräfte in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft vor der Herausforderung, bei Bürgern, Mitarbeitern, Kunden oder Eigentümern Glaubwürdigkeit und Vertrauen für die erforderlichen Reformen, Restrukturierungen und Innovationen zu erhalten“, erklärt J. Menno Harms, Vorstandsvorsitzender der IZF. Hinzu komme, dass in einer zunehmend vernetzten Welt die traditionellen Führungsmuster schwächeln würden. „Zwar ist Führungswissen umfassend vorhanden, doch es mangelt an dessen konsequenter Umsetzung“, so Harms‘ Erfahrung. Zudem beobachtet er, dass – bedingt durch die schnellen globalen Veränderungen – bei erfahrenen und jungen Führungskräften gleichermaßen die Unsicherheit zunimmt, wie Führung in den kommenden Jahren ausfallen sollte. „Den durch ihr Handeln getriebenen Managern fehlt oft die Zeit zur Reflexion und zum Austausch mit Gleichgesinnten“, sagt Harms.

Übrigens: Nach dem Vortrag von Professor Zajfmann geht es heute Abend mit einem Bericht von Oliver Ottow, Personalvorstand des IBM Laboratoriums in Zürich, weiter. In seinem Vortrag „Führen von innovativen Teams im Forschungsbereich“ spricht er über die Erfahrungen aus der Arbeit der dort arbeitenden Forscher aus über 40 Ländern und den Schwierigkeiten, die den Entstehungsprozess von Innovationen begleiten können.

Diese in Israel und der Schweiz gesammelten Erkenntnisse fließen sicherlich anschließend in die Posiumsdiskussion, bei der – moderiert durch den Journalisten Klaus Haasis – Jan Stefan Roell, Vorstandsvorsitzender der Zwick Roell AG, Edith Koerber, Intendantin des Theaters tri-bühne, und Staatssekretär Klaus-Peter Murawski, Chef der Staatskanzlei des Staatsministeriums des Landes Baden-Württemberg, unter anderem darüber diskutieren, welche Arbeitsbedingungen tatsächlich Innovation und Kreativität fördern und wie viel Erneuerung Mitarbeitern im Besonderen und der Gesellschaft im Allgemeinen zugemutet werden kann.

Damit dieses spannende Thema auch tatsächlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, unterstützt Sympra die Initiative bei der Öffentlichkeitsarbeit.

 

Bild: IZF/ M. HarmsSchlaf

Über die Verfasserin

Martina Hönekopp ist Senior Consultant bei Sympra und betreut u. a. Themen aus Wissenschaft, Automotive und Anlagenbau. Ende der 1990er-Jahre begann sie ihre berufliche Karriere bei Sympra, wechselte nach sechs Jahren auf Redaktionsseite (Staatsanzeiger, Schwäbischen Tagblatt). Seit 2012 wieder bei Sympra.

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